Leben mit Endo

Endo was …?
Was ist eigentlich Endometriose?

Nicht nur für die meisten Betroffenen selbst, sondern auch für Angehörige und dem nahen Umfeld von Endometriose-Betroffenen ist die Diagnose der Krankheit erst einmal überfordernd. Betroffene selbst, haben bei der Diagnose meist noch nie etwas über die chronische Krankheit gehört. Das nahe Umfeld möchte gerne unterstützen, weiß aber leider nicht, welches Maß an Unterstützung in dieser Situation angebracht ist.

Ein erster wichtiger Schritt ist erst einmal die Auseinandersetzung mit der chronischen Krankheit Endometriose selbst. Ein Beantworten der Frage: „Was ist Endometriose eigentlich?“ ist die Basis für Betroffene und auch deren Umfeld.

Symptome Endometriose_Endovereinigung

Da das Krankheitsbild keinen typischen Verlauf aufzeigt und Symptome ebenfalls außerhalb des Menstruationszyklus auftauchen können, wird sie oft von Gynäkologinnen und Gynäkologen bzw. anderen Ärzten nicht erkannt. Spezialisierte und zertifizierte Endometriosezentren begleiten Frauen bei ihrem oftmals langwierigen Weg bis zur Diagnose Endometriose. Die Ursachen für die Entstehung der chronischen Krankheit sind bislang nicht bekannt. Es gibt verschiedene Theorien, die versuchen, die Entstehung der Endometriose zu erklären. Bislang konnte keine der Theorien wissenschaftlich bestätigt werden. Daher gibt es nach aktuellem Stand auch keine Behandlung, mit der Endometriose ursächlich geheilt werden kann.
Für die Diagnosestellung steht an erster Stelle ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin. Die Art sowie das zeitliche und örtliche Auftreten der Beschwerden geben erste Hinweise und bestimmen das diagnostische Vorgehen. Das Führen eines Schmerztagebuches erleichtert die Diagnosefindung. Weitere Untersuchungen je nach Symptomen, wie z.B. eine Tastuntersuchung, ein Ultraschall, eine Darmspiegelung und/oder eine Kernspin- bzw. Computertomographie können folgen. Bisher ist jedoch ein operativer Eingriff die einzige Möglichkeit eine gesicherte Endometriose-Diagnose zu stellen. Bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und untersucht. Außerdem können bei einer Bauchspiegelung Lage, Schweregrad und Wachstumstyp der Endometrioseherde und Zysten festgestellt werden. Sollte die Endometriose durch das Labor bestätigt werden, kann bei der Operation bereits mit der chirurgischen „Sanierung“ der Endometriose begonnen werden. Da die Krankheit Endometriose bisher nicht heilbar ist, stellt sich für die Patientinnen oftmals die Frage, wie die eigentliche Behandlung und Therapieansätze nach der Diagnose und dem operativen Eingriff aussehen. Eine rein gynäkologische Behandlung reicht in vielen Fällen nicht aus.
Zumeist werden in die Behandlung weitere medizinische Fachrichtungen einbezogen, wie Chirurgie, Pathologie, Urologie, Radiologie, Reproduktionsmedizin. Sinnvoll ist oft auch die Einbeziehung weiterer Bereiche, wie Schmerztherapie, Physiotherapie, Ernährungsberatung und Psychosomatik/Psychotherapie. Angebote aus dem Bereich der komplementären Therapie, wie Neuraltherapie, Osteopathie, Reflexzonentherapie, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Hypnotherapie, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, Yoga, Entspannung und weitere komplementäre Therapieangebote, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Jede Betroffene sollte hier ihren eigenen Weg finden und ein Gespür dafür entwickeln, welche Therapieansätze ihr guttun.

Laut Robert-Koch-Institut ist in Deutschland jede zehnte Frau an Endometriose erkrankt. Endometriose wird als eine gutartige Krankheit bezeichnet, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, in andere Körperregionen wuchert. Es können Läsionen, sog. Endometrioseherde, z.B. an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell vorkommen. An Organen können bleibende Schäden verursacht werden, da das Endometriosegewebe, ebenso wie die reguläre Gebärmutterschleimhaut, dem hormonellen Zyklus des Körpers folgt. Das Gewebe baut sich periodisch auf und blutet wieder ab. Jedoch kann das mit der Blutung abgestoßene Gewebe der Endometrioseherde den Körper nicht verlassen. Es staut sich im Körper, z.B. in der Bauchhöhle. Dadurch können sich chronische Entzündungen, Zysten, Vernarbungen und/oder Verwachsungen, die oft mit intensiven Schmerzen bei den Betroffenen einhergehen, bilden. Die Symptome sind von Patientin zu Patientin verschieden: Unterleibsschmerzen, Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Probleme beim Wasserlassen, Übelkeit, Erschöpfung sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können ein Zeichen für die chronische Krankheit Endometriose sein. Eine weit verbreitete Folge der Endometriose ist Unfruchtbarkeit. Bei 40 bis 60 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, ist Endometriose die Ursache.

Therapie bei Endometriose_Endovereinigung